Während meiner gesamten Indienreise habe ich mich in eine Stadt total verliebt und das war Jodphur. Sie hat wirklich große Spuren in mir hinterlassen. Ich erzähle euch auch gleich wieso. Wir haben sogar eine extra Nacht dazu gebucht weil wir uns dort so wohl gefühlt haben.
Unterkunft und Transport
Insgesamt verbrachten wir 3 Nächte in Jodphur. Wir haben ein super, schönes Hotel gebucht, mit Namen Ranbanka Palace, welches wir vorher auf Groupon gefunden haben. Unsere Räume und der Service waren hervorragend und das Personal stets hilfsbereit und freundlich.
Der beste und schnellste Weg, um sich in Städten wie Jodphur fortzubewegen, ist mit einem Tuk Tuk. Für umgerechnet 1-2€ bringen sie dich überall hin.
Das sind Taxis, welche ohne Rücksicht auf Verluste fahren und versuchen sich in jede kleine Lücke, welche es nur geben kann, zu quetschen
Es geht sehr schnell, da man nicht so oft im Stau steht, wie z.B. mit Bussen oder Autos. Tuk Tuk fahren ist auf jeden Fall ein großes Abenteuer, was man erlebt haben muss, wenn man Indien bereist.
Jodphur Highlights – Was man in Jodphur unternehmen kann
Mehrangarh Festung
Die Mehrangarh Festung war die Erste, welche wir während unserer Reise besichtigt haben. Glaubt mir, es gibt tausende von Festungen in Indien. Durch die Tatsache, dass es unsere Erste war, konnte man den WOW-Effekt in unseren Gesichtern deutliche erkennen.
Der Eintritt, zusammen mit einem Audio-Guide, kostete ca. 500RS (7€). Es gibt immer zwei Schlangen. Eine für Ausländer und eine für Einheimische.
Insgesamt haben wir uns in etwa 2h auf der Mehrangarh Festung aufgehalten. Wir machten atemberaubende Fotos, kauften Souvenirs und genossen Mittagessen unter freiem Himmel.
Flying Fox Zip Line
Am Ende unserer Erkundungstour auf der Mehrangarh Festung haben wir eine Zip Line Stelle gefunden. Diese heißt Flying Fox und man kann damit von einer Seite der Festung zur Anderen gelangen.
Mit unserer Gruppe von etwa 10 Leuten und unseren 2 Guides, mussten wir 6 Zip Lines von verschiedener Länge und Höhe bewältigen.
Falls ihr euren Zip Line Trip mit Flying Fox vorher online bucht, könnt ihr sogar einen Discount erhalten. Andererseits seid ihr mit knapp 1800RS (25€) dabei.
Besuch im Bishnoi Dorf
Am nächsten Tag haben wir uns dafür entschieden die Stadt für eine Weile zu verlassen und aufs Land zu fahren. Mit Hilfe unseres Hotels haben wir einen Jeep mit Fahrer gemietet.
Auf unserem Weg zum Bishnoi Dorf hatten wir das Glück wilde Antilopen, echte Nomaden, die mit Ihren Kamelen gereist sind, und atemberaubende Natur zu sehen.
Im Dorf angekommen wurden wir zuerst von älteren Leuten begrüßt, aber schon bald darauf zeigte sich der Rest der Familie (mindestens 3 Generationen).
Es war ein sehr lehrreicher und interessanter Stopp. Wir haben erfahren, dass der Boden, auf welchem wir herumgelaufen sind, aus Kuh Kot besteht. Dieser muss 2x im Jahr erneuert werden, da der Monsun ihn wegspült. Das bedeutet, die Familie läuft um das Dorf herum, sammelt Kuh Kot ein, mach es flach und trocknet es, damit es anschließend für den Boden genutzt werden kann.
Inder sind sehr gastfreundliche Menschen, welche einem immer mindestens einen Tee zusammen mit tollen Unterhaltungen anbieten. Wo auch immer wir waren, wurde uns Masala Tee angeboten – ein Mix aus schwarzem Tee und Kräutern.
Besuch im Potter Haus
Das nächste Dorf, welches wir besuchten, hinterließ tiefe Spuren in mir. Wir verbrachten unabsichtlich etwas länger dort als geplant, da unser Jeep nicht mehr anging. Wir mussten solang dort warten, bis ein anderer kam und uns abholte.
Während wir warteten kümmerte sich die Familie, bestehend aus der Mutter und ihren 4 Söhnen, sowie deren Frauen und Kinder, rührend um uns. Sie boten uns sehr leckeres Essen und natürlich Masala Tee an.
Durch unseren längeren Aufenthalt hatten wir die Chance dem Leben der Unterklasse von Indien, sowie deren Meinungen etwas näher zu kommen. Wir hatten großartige Unterhaltungen über deren Träume, Erfahrungen und das Leben in Indien.
Alle lebten zusammen in einem „Haus“ (wenn man es so nennen konnte) – ein offener Platz ohne Türen. Betten, so wie wir sie kennen, waren nicht vorhanden. Deren „Betten“ waren aus Holz und dicken Seilen gespannt. Diese standen mitten im Shop, zwischen all den handgemachten Töpfereien und wurden oftmals auch als Bank, zum Sitzen für Kunden, genutzt. Zu dritt (Vater, Mutter, Baby) musste man sich jeweils in ein Bett quetschen.
Die Küche war auch nicht mehr als ein Loch im Boden mit einem offenem Feuer.
Dieser Ort ist auch bekannt als „Potter Haus“ aufgrund der Töpferei Kunstwerke. Wir selbst durften auch unsere Töpferei Fähigkeiten unter Beweis bestellen. Es ist gar nicht so einfach wie es aussieht.
Im gleichen Dorf trafen wir einen weiteren Mann, welcher hier seine Werke verkaufte. Dieser produzierte bedruckte Tischdecken und Bettbezüge, welche bis zu 14 Tage dauern können.
Er hat uns den kompletten Vorgang vom Bedrucken, übers Nähen, bis hin zur Färbung genau erklärt. Ich war echt beeindruckt, dass alles bei Hand angefertigt wird.
Außerdem erklärte er uns noch die Bedeutung der Tiere in Indien. Die Elefanten stehen für Glück, Kamele für Liebe und Pferde für Macht. Wusstet ihr das?
Besuch von Mohanlal Verhomal Spices
An unserem letzten Tag verschlug es uns Downtown auf den Tripolia Bazar (natürlich mit dem Tuk Tuk), um Kräuter und Tee für zu Hause zu kaufen.
Ein Laden, welchen ich euch nur weiterempfehlen kann ist Mohanlal Verhomal Spices. Ein kleiner Kräuterladen, welcher von einem berühmten Mann betrieben wird, welcher sogar in Trip Advisor gelistet ist. Er verschickt sogar Kräuter international, falls euch eure Kräuter einmal ausgehen sollten.
